Wie kann ich meine Vermögenswerte vor P2P-Krypto-Betrügereien schützen?

Veröffentlicht am 2. Sept. 2023Aktualisiert am 12. Apr. 2024Lesezeit: 9 Min.738

Betrug ist so alt wie die Zeit selbst. Heute gehen Cyberkriminelle aber immer raffinierter und professioneller vor und nutzen jeden Trend und jede Masche der Kryptobranche aus. Krypto-Betrügereien sind im Peer-to-Peer-Handel (P2P) leider keine Seltenheit. Kriminelle machen sich den Umstand zunutze, dass hier Käuferin oder Käufer und Verkäuferin oder Verkäufer direkt ohne Dritte/Vermittler Kryptowährung kaufen oder verkaufen können.

Für OKX hat die Sicherheit und die Privatsphäre unserer Benutzerinnen und Benutzer höchste Priorität. Mit unserem OKX-Treuhandservice schützen wir die P2P-Transaktionen unserer Benutzerinnen und Benutzer, indem wir den Kryptobetrag während der Transaktion für die Käuferin oder den Käufer verwahren. Die erworbenen Kryptowerte werden erst dann an die Käuferin oder den Käufer freigegeben, nachdem die Verkäuferin oder der Verkäufer den Eingang der Zahlung bestätigt hat.

Händlerinnen und Händler müssen die Maschen und Taktiken von Kriminellen verstehen, damit sie ihr Kryptoguthaben schützen und eine sichere und reibungslose P2P-Transaktion gewährleisten können. Um die wachsende Zahl von P2P-Betrügereien zu bekämpfen, beleuchten wir nachfolgend die gängigsten Krypto-Betrugsmaschen und geben Ihnen Tipps, wie Sie sich davor schützen können.

Wie kann ich verhindern, P2P-Krypto-Betrügereien zum Opfer zu fallen?

P2P-Krypto-Betrügereien lassen sich bereits mit einigen wenigen einfachen Sicherheitsmaßnahmen verhindern:

  • Eigenhändige Bestätigung sämtlicher P2P-Transaktionsschritte: Prüfen und bestätigen Sie den Eingang des Kryptobetrags in Ihrem OKX-Konto und den Eingang des Fiat-Betrags in Ihrem Bankkonto, bevor Sie den nächsten Transaktionsschritt autorisieren (d. h die Zahlung an Ihe Verkäuferin oder Ihren Verkäufer senden oder Ihren Kryptobetrag aus der OKX-Plattform an Ihre Käuferin oder Ihren Käufer freigeben). Verlassen Sie sich nie allein auf einen Transaktionsnachweis, da dieser manipuliert sein könnte.
  • Verifizierung der Identität des Benutzers/der Benutzerin:__ Vermeiden Sie die Abwicklung von Transaktionen über Dritte und achten Sie darauf, dass das Zahlungskonto auf den Namen Ihres OKX-Handelspartners bzw. Ihrer OKX-Handelspartnerin lautet. Bei OKX müssen verifizierte P2P-Händler eine höhere Stufe der Identitätsverifizierung durchlaufen, um den Schutz Ihrer Vermögenswerte zu verbessern und die Beilegung möglicher Streitfälle zu erleichtern.
  • Eröffnung eines Streitfalls beim OKX-Kundensupport: Wenn Sie eine verdächtige Aktivität bemerken oder keine Einigung erzielen können, dann wenden Sie sich bitte umgehend an unseren Kundensupport. Das OKX-Kundensupportteam untersucht jeden Fall eingehend und leitet entsprechende Maßnahmen gegen Betrügerinnen und Betrüger ein.
  • Kommunizieren Sie ausschließlich auf der OKX-Plattform: Meiden Sie externe Plattformen wie Telegram, WhatsApp, Discord usw. zur Kommunikation mit Ihrer Handelspartnerin oder Ihrem Handelspartner Die Konversation auf der OKX-Plattform erhöht Ihre Sicherheit und garantiert eine effizientere Durchsetzung Ihrer Rechte. Mehr zu den Transaktionsregeln erfahren Sie hier.
  • Lassen Sie sich nicht einschüchtern: Kriminelle greifen gerne auf die Taktik der Panikmache zurück. Lassen Sie sich davon nicht einschüchtern! Gewöhnen Sie sich an, bei Ihren Interaktionen Screenshots zu erstellen und konkrete Beweise zu sammeln, die Ihnen im Streitfall von Nutzen sein können. Zögern Sie nicht, Transaktionen zu beenden, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.
  • Vermeiden Sie Transaktionen außerhalb der OKX-P2P-Plattform: Ein Einfallstor für P2P-Krypto-Betrügereien ist die Umgehung des Treuhandsystems und die externe Abwicklung der Transaktion. Führen Sie Ihre Transaktionen ausschließlich auf der OKX-P2P-Plattform durch, um ein zusätzliches Sicherheitsnetz für Ihre P2P-Transaktionen aufzuspannen. Das OKX-P2P-Treuhandsystem verwahrt die gehandelten Kryptowerte auf unserer Plattform und gibt sie erst nach entsprechender Autorisierung an die Käuferin oder den Käufer frei.

Welches sind die gängigsten Formen von P2P-Krypto-Betrügereien?

1. Betrug mit gefälschten Belegen

Bei Betrügereien mit gefälschten Belegen senden Ihnen Kriminelle einen Bankbeleg, um nachzuweisen, dass sie Ihnen bereits das Geld gesendet haben. Auch können sie behaupten, dass das Geld über einen Treuhandservice gesendet wurde und erst dann in Ihrer Wallet erscheint, nachdem Sie Ihren Kryptobetrag freigegeben haben.

In den meisten Fällen bauen Kriminelle dabei mit aggressiver Sprache Druck auf, um Sie zur Krypto-Freigabe zu drängen. Für diese Kriminelle ist es auch ein Leichtes, entsprechende Daten z. B. auf Belegen, Fotos oder Screenshots zu manipulieren.

Wie sie sich vor Betrug mit gefälschten Belegen schützen:

  • Prüfen Sie stets sorgfältig, ob der korrekte Betrag bereits auf Ihrem Zahlungskonto eingegangen ist, bevor Sie die Kryptowerte freigeben.
  • Lassen Sie sich nicht überstürzt zur Krypto-Freigabe drängen. Prüfen Sie vor der Krypto-Freigabe, dass die Zahlung auch tatsächlich Ihrem Bankkonto oder Ihrer Wallet gutgeschrieben wurde.

2. Betrug mit falscher Identität

Sie werden von einer Person kontaktiert, die sich als OKX-Mitarbeiterin oder -Mitarbeiter ausgibt und Sie zur sofortigen Krypto-Freigabe auffordert, da Sie andernfalls von OKX gesperrt würden. Betrügerinnen und Benutzer erhalten Ihrer Kontaktdaten durch die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, die Sie zur Zahlungsabwicklung angeben.

Kriminelle können sich auch als Prominente oder Regierungsbeamte ausgeben, um ihre Opfer zur Herausgabe Ihrer Krypto-Assets zu bewegen. Nach Angaben der US-Bundeshandelskommission (FTC) beläuft sich der Diebstahl von Kryptowerten durch Vortäuschung falscher Identitäten seit 2021 auf 133 Mio. USD. Bei einem aktuellen Fall konnte eine Person, die sich als Tesla-CEO Elon Musk ausgab, mit dieser Betrugsmasche Krypto-Guthaben im Wert von mehr als 2 Mio. USD erbeuten.

Wie Sie sich vor Betrug mit falscher Identität schützen:

  • Übertragen Sie Ihre digitalen Vermögenswerte niemals an Personen, die sich als OKX-Mitarbeiterin) oder -Mitarbeiter ausgeben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres offiziellen Kundensupportteams werden Ihnen unter keinen Umständen mit dem Einfrieren Ihrer Vermögenswerte drohen oder Sie zur Freigabe Ihrer Kryptowerte auffordern.
  • Vergewissern Sie sich, dass alle E-Mails von OKX von der offiziellen okx.com-Domain stammen.
  • Richten Sie unbedingt einen Anti-Phishing-Code ein, mit dem anschließend alle von OKX versandten E-Mails versehen werden. Mit einem Anti-Phishing-Code können Sie sehr viel leichter erkennen, ob eine E-Mail tatsächlich von OKX stammt.

3. Social-Engineering-Betrug

Eine weitere gängige P2P-Krypto-Betrugsmasche ist das Social Engineering. Hier werden die Betrugsopfer dazu verleitet, Transaktionen zu stornieren oder zu autorisieren. Dabei können Betrügerinnen und Betrüger beispielsweise behaupten, dass es bei Ihnen (dem Betrugsopfer) ein Problem mit der Identitätsverifizierung oder dem Konto gebe und Sie auffordern, die Order zu stornieren, nachdem die Zahlung bereits übermittelt wurde.

Betrügerinnen und Betrüger könnten auch versuchen, ihre Überweisung bei ihrer Bank für unwirksam zu erklären, indem sie behaupten, ihr Bankkonto sei gehackt worden. In diesem Szenario könnten Kriminelle ihren Opfern zusätzlich einreden, dass Kryptowährungen illegal wären oder nicht der Regulierung lokaler Behörden unterliegen würden, um ihre Opfer einzuschüchtern und von weiteren Maßnahmen abzuhalten.

Wie Sie sich vor Social-Engineering-Betrug schützen können:

  • Stornieren Sie niemals eine P2P-Transaktion, wenn Sie bereits eine Banküberweisung an das Bankkonto veranlasst haben, das als Zahlungsmethode in der P2P-Order ausgewählt wurde. Geben Sie den Krypto-Betrag einer Verkaufsorder nicht frei, wenn die entsprechende Zahlung nicht Ihrem Bankkonto (oder Ihrer Wallet) gutgeschrieben wurde, das als Zahlungsmethode in der P2P-Order angegeben ist.
  • Lassen Sie sich nicht durch Panikmache und Manipulationstaktiken einschüchtern. Sammeln Sie Screenshots und Beweismaterial Ihrer Interaktion mit dem/der Betrüger(in), um OKX P2P bei der Beilegung des Streitfalls zu unterstützen.

4. Rückbuchungsbetrug

Beim Rückbuchungsbetrug machen sich Kriminelle die von einigen Zahlungsplattformen angebotene Rückbuchungsfunktion zunutze, um die ursprüngliche Zahlung nach Abschluss der P2P-Order rückgängig zu machen oder zu stornieren. Der Betrug findet statt, sobald das Opfer die Transaktion autorisiert, woraufhin der Transfer des Betrags von seinem Bankkonto oder seiner Wallet erfolgt.

Wie Sie sich vor Rückbuchungsbetrug schützen können:

  • Meiden Sie Zahlungsplattformen, die Rückbuchungen unterstützen, z. B. PayPal.
  • Geben Sie P2P-Transaktionen nicht überstürzt frei. Prüfen Sie stets, ob Sie den Betrag Ihrer P2P-Transaktion in Ihrem Bankkonto oder Ihrer Wallet erhalten haben, bevor Sie den Status „Ich habe die Zahlung erhalten“ in der P2P-Order bestätigen und die Krypto-Freigabe autorisieren.
  • Handeln Sie nur mit verifizieren Händlerinnen und Händlern. Verifizierte P2P-Händlerinnen und -Händler müssen auf OKX eine höhere Stufe der Identitätsverifizierung durchlaufen, wodurch P2P-Streitfälle effizienter gehandhabt werden können.

5. Betrug bei persönlichen Bargeldtransaktionen

Bei diesem Krypto-Betrug machen sich Kriminelle den persönlichen Krypto-Kauf oder -Verkauf per Barzahlung zunutze. Bei Offline-Transaktionen gehen Benutzerinnen und Benutzer das Risiko ein, von der Gegenpartei mit Falschgeld bezahlt zu werden oder nach der Bezahlung nicht die versprochenen Kryptowerte zu erhalten.

In solchen Fällen kann das OKX-Kundensupportteam die Transaktion nicht validieren, da kein legitimer Nachweis vorliegt. Daher sollten sich Händlerinnen und Händler der Risiken dieser Zahlungsmethode bewusst sein, bevor sie die Transaktion mit Bargeld abwickeln.

Wie Sie sich vor Betrug bei persönlichen Bargeldtransaktionen schützen können:

  • Wählen Sie für die Abwicklung Ihrer Kryptowerte gegen Bargeld immer einen öffentlichen und sicheren Ort. Vermeiden Sie Treffen in privaten Räumlichkeiten wie z. B. Privatwohnungen und prüfen Sie vor dem Treffen, ob die Geschäftsadresse des Händlers tatsächlich existiert.
  • Prüfen Sie vor der Krypto-Freigabe, ob der Betrag korrekt und das Bargeld echt ist.
  • Bringen Sie zu dem Treffen immer eine Person mit, der Sie vertrauen. Wickeln Sie Offline-Transaktionen nie allein ab!